
Fasziniert hat sie mich gleich beim ersten Kennenlernen, die Gewaltfreie Kommunikation. Erst in der Theorie, mit ihren so wichtigen Schlüssel-unterscheidungen. Mit den ersten Workshops und vor allem seit gut 6 Jahren im regelmäßigen Üben hat sie in mir ihren Weg vom Kopf mehr in Richtung Herz gefunden – und darüber bin ich dankbar. Von der Theorie und der Methode hin zu immer mehr Haltung.
Ich gewinne dadurch Raum, da, wo es eng wird.
Raum, um mich selbst, die Situation, den anderen betrachten zu können und zu erkennen, wo meine Gedanken und Urteile meine Wahrnehmung „kapern“. Ich kann innehalten und einen Schritt zurücktreten, es öffnet sich der Raum zwischen Reiz und Reaktion, mein Blick auf mich, die Situation, vielleicht auch den anderen wird klarer. Damit verändern und erweitern sich auch meine Möglichkeiten, zu reagieren, mich dazu zu verhalten. Ein Handlungsspielraum entsteht, in dem wir gemeinsam neue Lösungen entwickeln können, jenseits von meinen und unseren Lieblingsstrategien. Dabei hilft mir das Üben von Prozessen, das Tanzen auf dem GfK-Parkett.
Nach und nach nehme ich mehr Raum für mein ganzes Ich wahr, mehr Raum für Selbstverbindung – bewusster und echter.
Ich erkenne mehr Details, kann mich mit mehr Facetten und Anteilen sehen.
Ich kann den Kampfmodus, in den ich so oft hineingerate, öfter und schneller wahrnehmen. Und nach und nach liebevoller und akzeptierender auf diese Anteile, diese innere Not schauen.
Wenn mir das gelingt, dann wird es weit. Und auch langsamer. Der Impuls, zu reagieren, lässt nach, ich kann aushalten, wo es schwierig ist und ich keine Lösungen habe.
Und diesen Raum, der in der Selbstverbindung entsteht, kann ich dann auch – manchmal, dann immer wieder, und immer öfter – meinem Gegenüber öffnen. Denn hier wohnt die Empathie, die Verbindung zu meinem Gegenüber.
So gelingt das Kunststück, Verbindung zu ermöglichen und Freiheit zu erleben. Für mich und den anderen. Und dadurch erfahre ich Intensität und Lebendigkeit.
Die Gewaltfreie Kommunikation schenkt mir auch Menschen, die gemeinsam auf diesem Weg sind. Weggefährten, die sich öffnen, mit denen ich Verbindung und Nähe erleben darf, die mir nahe kommen und denen ich mich zeigen kann, meine Scham überwinden. Und ich erlebe im lebendigen Miteinander Bestärkung – darin, nicht aufzuhören, immer wieder anzufangen und die kleinen Schritte und Veränderungen wahrzunehmen und wertzuschätzen. Das ist ein Geschenk – wie wunderbar, dies weitergeben zu können und andere ein Stück auf diesem Weg bestärken und begleiten zu können!

